Anfang Sechzigerjahre spitzt sich der Kalte Krieg mehr und mehr zu. Für den bundesdeutschen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß Grund genug, die neu geschaffene Bundeswehr bis an die Zähne atomar bewaffnen zu wollen, um den Warschauer Pakt als Territorialmacht in Schach zu halten. "Spiegel"-Chef Augstein ist überzeugt, dass eine solche Politik des "Säbelrasselns" früher oder später unweigerlich zur Katastrophe führen muss. Was folgt: Strauß lässt Augstein und einige seiner Redakteure als Staatsverräter verhaften. Die Büros werden nach Beweismitteln durchwühlt, die Arbeit an der neuen Ausgabe gestoppt. Dem "Spiegel" droht der Ruin ...
Die Ereignisse vom Herbst 1962 wurden von Roland Suso Richter brillant und überaus spannend in Szene gesetzt. Richter ("Der Tunnel", "Mogadischu", "Das Wunder von Berlin") inszenierte "Die Spiegel-Affäre" nach einem Drehbuch von Johannes W. Betz ("Hindenburg")Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis"), Stefan Aust, von 1994 bis 2008 Chefredakteur des "Spiegel", stand der Produktion als Berater zur Seite. In der Rolle des Franz Josef Strauß gibt Francis Fulton-Smith einen starken Auftritt, der Hamburger Theaterstar Sebastian Rudolph überzeugt in der Rolle des legendären "Spiegel"-Herausgebers Rudolf Augstein.