Als im Februar 1943 an der Universität München die junge Studentin Sophie Scholl (Julia Jentsch, Foto, mit Fabian Hinrichs) und ihr Bruder Hans bei der Verteilung von Anti-Nazi-Flugblättern erwischt werden, lässt die Verhaftung nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit anderen Mitglieder der "Weißen Rose" wird Sophie tagelang von der Gestapo verhört. Um die anderen zu schützen, lädt Sophie alle Schuld auf sich und sieht damit ihrem sicheren Todesurteil entgegen.
Anfang des neuen Jahrtausends hatten Verfilmungen mit Nazi-Thematik Konjunktur. Denn nach TV-Werken wie "Stauffenberg", "Die letzte Schlacht" oder "Speer und Er" und Kinoerfolgen wie "Der Untergang" und "Napola - Elite für den Führer" folgte 2004 ein weiterer Kinofilm, der sich mit dem Dritten Reich auseinandersetzte. Anders als noch Michael Verhoeven in "Die Weiße Rose" inszenierte Marc Rothemund auf den Spuren von Percy Adlons Drama "Fünf letzte Tage" die letzten sechs Tage im Leben der Widerstandskämpferin Sophie Scholl getreu nach den Fakten und den Vernehmungsprotokollen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Kammerspiel (ähnlich wie "Der Totmacher"), das vor allem durch die starken Darsteller - allen voran die auf der Berlinale zu Recht gekürte Julia Jentsch - überzeugt und deshalb auch heute noch erschüttert. Im Januar 2006 wurde das Drama für den Oscar als bester nicht englischsprachiger Film nominiert.
Foto: X-Verleih/Jürgen Olzcyk