Der spektakuläre Fall bewegte ganz Deutschland: Im Dezember 1976 wurde der damals 25-jährige Industriellensohn Richard Oetker auf dem Parkplatz der Universität Weihenstephan in Freising entführt und in eine sargähnliche Holzkiste, in der Oetker nur in Embryo-Haltung Platz fand, gepackt. Um eine Flucht Oetkers zu vermeiden, war er mit Handschellen gesichert, die mit einer Steckdose verbunden waren. Bei einem Versuch sich zu befreien oder um Hilfe zu rufen, wurde ein Stromschlag ausgelöst. Oetker erlitt bei der Entführung lebensgefährliche Verletzungen. Er konnte aus der Holzkiste befreit werden, nachdem sein Vater 21 Millionen Mark Lösegeld gezahlt hatte …
Der zweiteilige TV-Film von Peter Keglevic ("Falling Rocks") entstand nach Tatsachen und beleuchtet akribisch wichtige Details des spektakulären Falles und seiner letztendlich kuriosen Lösung. Dabei werden auch Fahndungsfehler nicht verschwiegen. Hervorragende Darsteller - allen voran Christoph Waltz als Entfüher und Sebastian Koch als Opfer - runden das Katz-und-Maus-mäßige TV-Highlight ab. Koch ließ es sich übrigens nicht nehmen, zur Vorbereitung auf seine Rolle ein sechsstündiges Gespräch mit Oetker, der das Drehbuch absegnet hat, zu führen. Kameramann Hans-Günther Bückings wurde für seine Arbeit 2002 mit der Verleihung des Deutschen Kamerapreises (Kategorie Fernsehen) ausgezeichnet.