Am Anfang ist alles heile Welt: Kellnerin Slim lernt den charmanten Mitch kennen; ab geht's zum Traualtar, und bald stellt sich eines von diesen oberniedlichen Hollywood-Kindchen ein. Doch nach einigen Jahren entpuppt sich Mitch urplötzlich als prügelndes Ekel. Slim beschließt, mit ihrer Tochter zu verschwinden. Das könnte sie natürlich problemlos tagsüber tun, wenn ihr Mann außer Haus ist. Aber sie zieht es vor, es mitten in der Nacht zu versuchen, damit er sie erwischen und ordentlich verdreschen kann. Mit der Hilfe von Freunden schafft sie es trotzdem, sich abzusetzen. Aber Mitch spürt sie immer wieder auf. Am Ende lässt sie sich in vier Wochen zur Kampfmaschine ausbilden und rückt ihrem Gatten auf die Pelle ...
Hier ist von Anfang bis Ende alles derart grob nach Baukastensystem zusammengestrickt, dass der aufmerksame Zuschauer alles vorhersieht und schon bald unisono mit Frau Lopez den Filmtitel ausrufen möchte: "Genug!" Das ist nicht nur eine beeindruckend vollständige Enzyklopädie aller bekannten Genre-, Drehbuch- und Rollenklischees. Der Film ist auch durchweg unglaubwürdig, ohne Logik und in der Charakterzeichnung von der Sensibilität einer Dampframme. Was den Film endgültig zum Ärgernis macht, ist die Oberflächlichkeit, mit der ein gesellschaftliches Problem zum Anlass für eine primitive Rachestory genommen wird. Jenen Frauen, die in der Ehe misshandelt werden, suggeriert der Film: Polizei und Justiz tun eh nichts für dich! Und dann bietet er einen weltfremden Haudrauf-Schluss als praktikable Lösung an. Quatsch in Reinkultur.
Foto: Columbia