Reggie Kray und sein Zwillingsbruder Ron (beide Tom Hardy) leben im London der 60er-Jahre. Die Stadt ist an der Schwelle, eine ähnlich glitzernde Metropole zu werden wie Las Vegas: Nachtklubs, Casinos, Alkohol und schöne Frauen so weit das Auge reicht. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und diesen nutzen die Geschwister für sich.
Gemeinsam leiten sie aus der Unterwelt die Strukturen der Stadt. Jeder kennt ihre Namen, will mit ihnen Geschäfte machen, oder fürchtet sie als Feinde. Aber psychische Probleme, das Gesetz und Frauen treiben einen Keil zwischen Ron und Reggie. Ihr Imperium droht zu zerbrechen, wenn sie nicht schnell etwas Grundlegendes verändern.
Bad Boys, die man lieben muss
Gangsterfilme sind nie wirklich aus den Kinos verschwunden, auch wenn die Zeiten, die sie porträtieren, längst vergangen sind. Vor Kurzem noch brachte Scott Cooper mit "Black Mass" das Biopic über den Kriminellen Whitey Bulger heraus. Auch "Legend" basiert auf realen Ereignissen und zeigt die Geschichte von gleich zwei Mobstern.
Dabei greift Regisseur Brian Helgeland auf alle Zutaten zurück, die bereits Streifen wie "Es war einmal in Amerika" oder "Casino" verwendet haben. Überspitzen, Romantisieren und Bagatellisieren des Mafia-Alltags gehört natürlich dazu und ist auch das, was diese Filme ausmacht.
So schafft es "Legend" mit einer absurden Überhöhung und viel schwarzem Humor, den Besucher erneut auf die Seite der Bösewichte zu ziehen. Quentin Tarantino, Martin Scorsese und Oliver Stone lassen grüßen.