Meinungsstark, charismatisch, klug und vielfältig talentiert, zuweilen aber auch divenhaft und immer wieder umstritten: Hildegard Knef war eine Persönlichkeit, wie man sie heute in der Unterhaltungswelt kaum noch vorfindet. So viel wurde schon über die 2002 verstorbene Schauspielerin, Sängerin und Autorin erzählt und geschrieben, aber dass sie jemand einmal in all ihren Facetten erfasst hätte, wagt kaum jemand von sich zu behaupten. Jetzt, wenige Monate vor Knefs 100. Geburtstag (28. Dezember), versucht sich mal wieder ein neuer Film an einer Annäherung.
"Ich will alles. Hildegard Knef" heißt die Mischung aus Dokumentation und Porträt, die jetzt in den Kinos startet. Ein groß angelegtes Porträt über Knef, das sechs Jahrzehnte abdeckt, konzipiert und inszeniert von der Regisseurin Luzia Schmid, die schon mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde (zuletzt 2024 für "Drei Frauen – Ein Krieg"). Mit "Ich will alles" möchte Schmid einen "frischen, unverstellten Blick" auf ein "bis zum Äußersten gewagtes" Leben voller Höhen und Tiefen werfen.
Gewagt, das meint etwa solche Episoden wie die, als Hildegard Knef 1951 nackt im Film "Die Sünderin" auftrat. Aber da ist noch einiges mehr. Viel Anecken, Sich-neu-erfinden, auch viel Scheitern. Um all das zu illustrieren, arbeitet Schmid mit einer großen Fülle an Archivmaterial. Daneben integriert sie auch diverse Behind-the-Scenes-Momente sowie selten gezeigte Interviews und Talkshow-Auftritte, um ein neues, aktuelles Bild von Hildegard Knef zu zeichnen. Neben Knefs Tochter Christina Palastanga, die aufschlussreich von ihrer Mutter erzählt, wirkt auch Schauspielerin Nina Kunzendorf in dem Film mit, für den sie einige autobiografische Sequenzen aus Knefs Texten einsprach.