Peter Hase (Sprecher Christoph Maria Herbst) und Thomas (Domhnall Gleeson) tun so, als verstünden sie sich prächtig - wenn Bea sie beobachtet.
Will Gluck beschert uns mit dem Familienanimationsfilm "Peter Hase" wahrlich fröhliche Ostern.

Peter Hase

KINOSTART: 22.03.2018 • Familie • USA (2018) • 95 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Peter Rabbit
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
50.000.000 USD
Einspielergebnis
309.973.563 USD
Laufzeit
95 Minuten
Regie

Filmkritik

Ein supermodernes Märchen
Von Gabriele Summen

Mit Humor in Familienfilmen ist es so eine Sache. Will Glucks ("Annie") streckenweise ziemlich schwarzhumoriger Animationsfilm "Peter Hase" hat das im Vorfeld bereits zu spüren bekommen. Der Allergie-Verband ruft dazu auf, ihn zu boykottieren, setzen die renitenten Hasen doch tatsächlich gegen einen nicht minder zimperlichen Gartenbesitzer Brombeeren als Waffe ein, auf die er allergisch reagiert. Der Film ist also nicht wirklich für Kinder ab null Jahren geeignet, zumal es keine eindeutigen Schurken und Helden, sondern nur ambivalente Charaktere gibt. Familien mit älteren Kindern sollten die Osterfeiertage jedoch unbedingt nutzen, um sich dieses brüllend komische, atemberaubend animierte Filmabenteuer anzuschauen. Auch die erwachsenen Zuschauer werden ihren Spaß an den Kapriolen der unkonventionellen Hasenbande haben.

Langohr Peter Hase (perfekt synchronisiert von "Stromberg"-Darsteller Christoph Maria Herbst) lebt mit seinen drei Schwestern Mopsi (gesprochen von Jessica Schwarz), Flopsi (Heike Makatsch) und Wuschelpuschel (Anja Kling) sowie seinem molligen Cousin Benjamin im ländlichen England. Dieses ist so idyllisch in Szene gesetzt, dass man am liebsten gleich dorthin zum Ausspannen fahren würde.

Doch friedlich geht es dort mitnichten zu: Peter Hase, der sich von der 1902 zum ersten Mal veröffentlichten Kinderbuchvorlage von Beatrix Potter sichtlich emanzipiert hat, führt einen erbitterten Kleinkrieg mit dem alten McGregor (kaum zu erkennen: Sam Neill), der Peters Vater einst getötet und zu Hasenpastete verarbeitet hat. Der cholerische Besitzer eines schmackhaften Gemüsegartens, der – welch' bittere Ironie – leider auch ein Faible für Junkfood hat, gibt jedoch schon bald den Löffel ab. Die perfekt animierten Hasen haben aber nur kurz Grund zur Freude. Noch während sie ein völlig ausartendes Fest in dem verlassenen Landsitz des Alten feiern, taucht sein Großneffe Thomas (grandios: "Star Wars"-General Domhnall Gleeson) aus London auf, der das Anwesen geerbt hat und eigentlich sofort verscherbeln will.

Herzergreifende Entschuldigung auf Hasenart

Der kontrollsüchtige Erbe hasst jedoch nicht nur das Landleben, sondern erst recht grenzüberschreitende Hasen. Zu allem Überfluss verliebt er sich in die herzensgute Nachbarin Bea (Rose Byrne), auf deren Liebe jedoch die Vollwaise Peter Hase alleinigen Anspruch erhebt. Die exzentrische Malerin ist eine liebevolle Hommage an die Autorin Beatrix Potter. Sie verguckt sich ebenfalls in den schrägen Städter, die Funken zwischen ihnen springen auch noch in die letzte Kinoreihe über. Zudem muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, dass die beiden großartigen Schauspieler beim Dreh außer einander kein Gegenüber hatten, mit dem sie agieren konnten.

Bea setzt natürlich voraus, dass ihre beiden männlichen Lieblinge miteinander auskommen – doch die heimliche Rivalität zwischen ihnen kennt keine Grenzen. Thomas und Peter, die sowohl ihre guten als auch ihre dunklen Seiten haben, schrecken weder vor Elektrozäunen noch vor umfunktionierten Tierfallen, Dynamit oder eben davor zurück, bei dem verhassten Gegner einen Allergieschock auszulösen. Es ist ein langer Weg, bis die beiden ihren belämmerten Kleinkrieg endlich aufgeben und sich auf herzergreifende Hasenart Entschuldigung sagen, indem sie die Köpfe aneinander reiben.

Tolle Gags und Action-Sequenzen

Bis es so weit ist, kommt der Zuschauer in den Genuss von perfekt getimten, einfallsreichen Slapstick-Einlagen, tollen Gags und Action-Sequenzen, die ihm die Nackenhaare zu Berge stehen lassen und gleichzeitig sein Zwerchfell malträtieren. Rappende Spatzen, von Autoscheinwerfern hypnotisierte Hirsche und desillusionierte Hähne sorgen zwischendurch für ein paar ungewöhnliche Atempausen.

Und die Moral von der Geschicht'? Ist gar nicht so einfach zu entschlüsseln, genauso wie es in unserer komplexen Realität nicht immer einfach ist, Gut und Böse auseinander zu halten. Auch dies macht den Animationsfilm zu einem unbedingt sehenswerten und supermodernen Märchen.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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