U.S.-Marshal Edward Daniels soll mit seinem neuen Partner Chuck auf der Gefängnisinsel Shutter Island das mysteriöse Verschwinden einer Kindermörderin aufklären. Doch die beiden Ermittler merken schnell, dass in der Abgeschiedenheit der Insel offenbar einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. So verstärkt sich schon bald der Verdacht, dass die vielen Psychiater die Gefängnisinsassen für Menschenexperimente missbrauchen. Als ein aufziehender Hurrikan dafür sorgt, dass die Marshalls ihren Aufenthalt unfreiwillig verlängern müssen, wird klar, dass es um Leben und Tod gehen wird. Während Daniels mit seinem inneren Schweinehund zu kämpfen hat und manchmal nicht mehr zwischen Albtraum und Realität unterscheiden kann, spitzt sich die Lage immer mehr zu ...
Nach der Vorlage von Bestseller-Autor Dennis Lehane (von ihm wurden zuvor bereits "Mystic River" und "Gone Baby Gone - Kein Kinderspiel" verfilmt) schuf Martin Scorsese ein finsteres Meisterwerk um dunkle Verschwörungstheorien von unmenschlichen medizinischen Experimenten zwecks Bewusstseinskontrolle. Mit einer brillanten Kamera und atmosphärisch dichter Spannung zieht dieser Psycho-Thriller den Zuschauer schnell in seinen Bann. Von den mysteriösen Ereignissen gefesselt, kann man die düster visualisierten Träume des Protagonisten zunächst nur schwer einordnen und ist fasziniert vom packenden Spiel des Hauptdarstellers Leonardo DiCaprio. Der schickt seine Figur beeindruckend durch einen Albtraum, der am Ende zwar gelöst wird, aber eine Erlösung nicht in Aussicht stellt. DiCaprio erinnert in den stärksten Momenten an die fast schon psychopathischen Auftritte eines Jack Nicholson und Scorsese Regie stößt manchmal sogar an die Untiefen der menschlichen Seele, die etwa ein David Lynch so bizarr-treffend charakterisierte. Großartig!
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