Die letzten Züge der "Roaring Twentys" und der eigenwillige Charme alter Kostümfilme, Hollywood-Clowns und echte Schauspieler, Koks und "arrogante Schw...lutscher": "Babylon – Rausch der Ekstase" will all das abdecken und anders als damals die Seifenblasen-Träumerei "La La Land" auch nichts auslassen oder überspielen. Über drei Stunden Spielzeit erzählt Damien Chazelle (Regie und Drehbuch) von der großen Transformation, die Hollywood zwischen Stumm- und Tonfilmzeit durchmachte. In den Hauptrollen wieder zwei Superstars: Margot Robbie und Brad Pitt.
Die Handlung erstreckt sich von den 1920-ern bis ins Jahr 1952 – eine ganz schön lange Zeitspanne, in der das Publikum sehr eigentümlichen Figuren begegnet. Da ist etwa die Schauspielerin Nellie LaRoy (Margot Robbie), die zwischen zwei Linien Koks im großen Stil fabuliert: "Wenn ich reich wäre, würde ich mein Geld nur für Dinge ausgeben, die Spaß machen. Nicht für so etwas Langweiliges wie Steuern. Ich will, dass das Leben eine ewige Party ist. Für alle!" Genau so tanzt, genau so feiert sie. Jazz, Partys mit Elefanten und viel nackter Haut, der "Rausch der Ekstase".
Und dann ist da ihr Kollege und Gatte Jack Conrad (Brad Pitt), ein Frauenheld und Trinker, der nicht unbedingt als großer Schauspieler angesehen wird, aber doch eine Menge auf sich hält. "Was ich tue", sagt er, "ist bedeutsam", und: "Wir müssen den Film neu erfinden. Die Träume einfangen und sie auf Celluloid bannen." Klingt alles wunderbar. Dann stolpert Conrad, nur mit Unterhose und Feinripp bekleidet, rücklings von der Veranda.
Diego Calva hält die Geschichte als Erzähler Manny Torres (auch er ein ehrgeiziger Schauspieler mit großen Träumen) zusammen, in weiteren Rollen sind unter anderem Tobey Maguire und Olivia Wilde in "Babylon – Rausch der Ekstase" zu sehen. Das ambitionierte und opulent inszenierte Historiendrama war bei den Golden Globes bereits als bester Film in der Kategorie Musical/Komödie nominiert und gewann einen Preis für die beste Filmmusik (Justin Hurwitz). Auch bei den Oscars gehört der Film zum weiteren Favoritenkreis: Damien Chazelles neue große Geschichte über Hollywood, den "magischsten Ort der Welt", landete immerhin in drei Kategorien auf der Shortlist.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH