Winter in München. Die offiziellen Wetteraufzeichnungen sprechen von einem der kältesten Tage in der bayerischen Landeshauptstadt seit Menschengedenken. Nach einem Schneesturm findet ein Förster am Rande eines Gewerbegebiets im Münchner Norden die blutjunge Stefanie Thaller: halb nackt und erforen. Selten standen die Kriminalhauptkommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic mit derart dürftigen Hinweisen einem Mordfall gegenüber, und der Vater der Ermordeten, Ludwig Thaller, ein fliegender Händler, sitzt den Ermittlern ständig im Nacken. In den Mittelpunkt der Befragungen geraten zum einen der eigenwillige Discobetreiber Kris Stanislas, zum andern zwei nassforsche, aber erfolgreiche junge Herren: Oliver Hufland und Jasper Bruckner. Sie haben ihr Vermögen beim New Economy-Boom gemacht und sind dadurch ins Kreuzfeuer neidischer Staatsanwälte geraten. Die Tote aber haben sie nicht gekannt. Zu den nervenaufreibenden Recherchen für Batic und Leitmayr plagt Oberkommissar Carlo Menzinger noch ein anderer Fall: Sophie Berger und Max Kanther von der Dienstaufsichtsbeschwerde werfen ihm vor, die Punkerin Pinky bei der Vernehmung zu hart angepackt zu haben ...
Der aus Luzern stammende Schweizer Regisseur Tobias Ineichen ("Du gehörst mir") gab mit dieser Krimi-Episode um das Münchner Ermittlerduo sein "Tatort"-Debüt. Nach dem Buch von Claus Cornelius Fischer ("Blueprint", "Kommissar Süden und das Geheimnis der Königin") gelang dem Regisseur, der mit Nemec und Wachtveitl 2008 auch die Folge "Tatort - Liebeswirren" drehte, in kalten Winterbildern ein spannender Fall.
Foto: SWR/BR/Bavaria Film/Erika Hauri