LKA-Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur, Foto mit Martina Gedeck) lebt allein, ein ewiger Junggeselle. Er kleidet sich gut, hat aber nur einen Anzug, den er immer trägt, und wechselt höchstens mal die Hemden. Seine ruppige, manchmal zynische Art ist nicht jedermanns Sache, obwohl er dabei durchaus witzig sein kann. Er besitzt eine charmante, helle und eine düstere, unangenehme Seite. Seine einzige Vertraute beim LKA ist seine Sekretärin Magda Wächter, die ihm mit ihrem bärbeißigen Charme immer wieder den Rücken frei hält. Murot hat häufig Kopfschmerzen, und bei einer Routineuntersuchung wird ein Tumor im Hirn entdeckt. Die Ärzte können nicht sagen, ob er ruht oder sich entwickeln wird. Murot lehnt eine Bestrahlung ab und nimmt Tabletten, er hat Angst und verdrängt. Als er den möglichen Selbstmord eines Mannes aufklären soll, der ausgerechnet in dem Ort von Murots Kindheit zu Tode kam, stößt er auf einen alten RAF-Fall, von dem er seinerzeit abgezogen wurde. Weiß sein Chef mehr als er verrät?
In diesem spannenden Fall von Achim von Borries ("Unter Verdacht - Der schmale Grat", "Was nützt die Liebe in Gedanken") war der gefeierte Charakterdarsteller Ulrich Tukur ("Das Leben der Anderen", "John Rabe" erstmals in seiner neuen Rolle als Wiesbadener LKA-Ermittler Felix Murot zu bewundern. Die Figur des etwas sonderbaren Ermittlers entwickelte Tukur zusammen mit dem Krimi erfahrenden Drehbuchautor Christian Jeltsch ("Kreutzer kommt", "Kommissarin Lucas - Das Totenschiff") hier darf der Ermittler auch schon mal Dinge sehen, die eigentlich nicht da sind, muss sich mit Erinnerungsflashs befassen, hört Stimmen usw. Magda Wächter, die enge Vertraute von Murot, wird von Barbara Philipp ("Tatort - Kassensturz", "Tatort - Janus") verkörpert, die mit Tukur schon 2003 in dem Frankfurter "Tatort" Das Böse" vor der Kamera stand. Fazit: Ein starker Wiesbadener Auftakt mit klasse Darstellerleistungen, der sich an den bis heute ungeklärten Umständen des Bombenattentats auf den Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Alfred Herrhausen im November 1989 orientiert.
Foto: HR/Johannes Krieg