Bereits als achtjähriges Mädchen kommt die adlige Hildegard in das Benediktinerkloster Disibodenberg. Der Abt Kuno gibt das Mädchen in die Hände der Nonne Jutta von Sponheim, der das Mädchen besonders ans Herz wächst. So findet dieses in Jutta nicht nur einen Mutterersatz sondern auch eine Förderin. Sie erkennt nicht nur Hildegards musikalisches Talent, sondern gibt ihr auch das eigene Wissen weiter. Dass Hildegard häufig von religiösen Visionen überfallen wird, behält sie auch als Erwachsene zunächst für sich. Allerdings ermutigt der Benediktinermönch Volmar, ein guter Freund, die Nonne, ihre Visionen zu veröffentlichen. Das bringt ihr aber nicht nur Wohlwollen. Es entbrennt ein Machtkampf, bei dem Hildegard ihren eigenen Weg finden muss. Sie gründet gegen viele Widerstände im Jahr 1150 das Frauenkloster Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein ...
Drehbuchautorin und Regisseurin Margarethe von Trotta ("Die bleierne Zeit", "Rosa Luxemburg", "Rosenstraße") hat hier ein durchaus ambitioniertes Werk auf die Beine gestellt. Doch die Erzählweise wirkt manchmal recht bruchstückhaft, so, als hätte man eigentlich einen TV-Mehrteiler drehen wollen und diesen dann auf erträgliche Kinolänge zusammen geschnitten. Hildegard von Bingens Verdienste bezüglich der Kräuterheilkunde werden hier bestenfalls erwähnt, ihre Nähe zur Natur aber keinesfalls verdeutlicht. Was bleibt: ein durchweg gut gespielter Einblick in finstere Zeiten.
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