Lucky und seine Kumpels sind Crash-Kids. Die 14- bis 16-jährigen Dresdner klauen Autos und fahren damit Rennen. Sie sind sich der Gefährlichkeit ihres Spiels bewusst und wissen, dass der Tod häufig mit ihnen fährt. Eines Nachts klauen die Jungs den Mercedes des Spielothekenbesitzers Wille und entdecken im Kofferraum des Autos die Leiche eines Mannes, was Lucky auf die unheilvolle Idee bringt, die Willes zu erpressen. Die Jungen fackeln das Auto ab und setzen sich mit dem Besitzer der Spielothek in Verbindung, nicht ahnend, welche Gefahr sie damit für sich heraufbeschwören ...
"Jetzt und alles" könnte neben dem Titel auch das Motto dieses "Tatort"-Folge von Bernd Böhlich sein, denn was hier alles ins Drehbuch einfließt, ist des Guten einfach zu viel. Crash-Kids (Niels Bruno Schmidt und Oliver Bröcker in frühen Rollen), die einen Spielotheken-Besitzer erpressen (so sind die Heranwachsenden des Jahres 1994), tschechische Prostituierte, die nach Deutschland verschleppt und verschachert werden, Jäger die zu Gejagten werden - und natürlich eine Leiche. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen, zumal Sodann und Lade nicht gerade überzeugend agieren. Als Bösewicht überzeugt hingegen Winfried Glatzeder, der von 1996 bis 1998 selbst als Berliner "Tatort"-Kommissar ermittelte, Kritiker wie Zuschauer aber nicht überzeugen konnte und schließlich das Handtuch warf.
Foto: MDR/H.-J. Pfeiffer