Mitte der Sechzigerjahre wurden in München die beiden Edel-Prostituierten Gertrude "Gina" Echsner und Johanna Wiesnet grausam getötet. Der oder die Täter konnten nie gefasst werden. Doch die moderne forensische Technik ermöglicht es nun, einen der berühmtesten Fälle bayerischer Kriminalgeschichte neu aufzurollen. Eher zufällig fanden Streifenpolizisten im Amischlitten des ehemaligen Unterweltkönigs Robert "Roy" Esslinger (Jörg Hube, Foto l.) die Tatwaffe, einen Dolch, der nach mehr als vier Jahrzehnten Aufklärung bringen könnte. Der Fall landet auf Befehl von oben - genauer: von Kriminaloberrat Wellisch - auf dem Schreibtisch von Ivo Batic und Franz Leitmayr. Während ihrer Ermittlungen tauchen die beiden Kriminalhauptkommissare ein in das längst verblasste Münchner Rotlichtmilieu von einst...
Regisseur Michael Gutmann ("Ein fast perfektes Alibi", "Tatort - Das namenlose Mädchen") inszenierte nach dem Drehbuch von Alexander Adolph einen spannenden Fall, der in Schwarzweiß-Rückblenden die Geschehnisse der Vergangenheit zeigt. Besonders gut: die Milieuzeichnung um die zynische Halbweltgröße Esslinger, hervorragend verkörpert von Jörg Hube ("Das große Hobeditzn", "Sophie Scholl - Die letzten Tage", "Ich hab es nicht gewollt - Anatomie eines Mordfalls"), der im Juni 2009 an den Folgen einer Krebserkrankung starb.