Schlimmer geht's nimmer: Eigentlich wollte der Daily-Soap-Darsteller Richard seine ein wenig kriselnde Freundin Katja zu ihrem 35. Geburtstag nur ein wenig aufheitern. Zunächst geht auch alles gut, man amüsiert sich auf der Überraschungsparty, wobei Richard den Autor Oscar eifersüchtig beäugt, der ständig mit Katja flirtet. Als die Gäste gegangen sind, versucht Richard, Katja zum Austausch von Zärtlichkeiten zu überreden, doch dieser Versuch geht gründlich in die Hose: Denn Katja hat keine Lust und bei der anschließenden Rangelei macht Katjas Kopf versehentlich Bekanntschaft mit Richards Faust. Der denkt sich zunächst nichts Böses, bringt die Ohnmächtige ins Bett und geht am nächsten Tag zur Arbeit, als sei nichts geschehen. Katja sieht dies allerdings alles ein wenig anders, als sie mit einem fetten Veilchen erwacht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Corinna steigert sie sich in einen wahren "Geschlagene-Frau-Rausch" und lässt Richard nicht mehr in die gemeinsame Wohnung. Noch dazu hat er am gleichen Morgen seinen Job verloren - man hat ihn einfach aus dem Drehbuch geschrieben -, so dass Richard nicht nur als potentieller wie brutaler Vergewaltiger gilt, sondern auch Heim und Familie verloren hat ...
Schon mit seinem Debütfilm "Feiertag" und dem drei Jahre später entstandenen Drama "Neben der Spur" zeigte Regisseur und Schauspieler Detlef Bothe ("Schlafes Bruder", "14 Tage lebenslänglich", "Küss niemals einen Flaschengeist"), das er ein Händchen für Geschichten besitzt, die sich mit Außenseitertypen, der Zerbrechlichkeit von Bindungen und dem ganz normalen alltäglichen Wahnsinn beschäftigen. So ist auch diese gut besetzte Tragikomödie, in der Bothe selbst die Hauptrolle des Richard übernahm, ein amüsanter Reigen mit durchaus bitteren Untertönen.
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