Seine Jugendzeit war von Schicksalsschlägen geprägt: Als seine Mutter starb, war der spätere Charakterdarsteller Benno Fürmann fünf Jahre alt, den Vater verlor er mit 15. Nach dem mittleren Schulabschluss versuchte sich Fürmann zunächst in unterschiedlichsten Jobs, bevor er sich Anfang der Neunziger um erste Filmrollen bemühte – und diese auch bekam.
Fürmann kam 1972 in West-Berlin zur Welt. Er studierte am renommierten Lee Strasberg Institut in New York und hatte seine erste Fernsehrolle in „Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend“. Den Durchbruch in Deutschland schaffte er zur Jahrtausendwende: Er spielte mit Franka Potente in „Anatomie“, wo er einen psychopathischen Studenten gab. Schon in den Jahren zuvor trat er in Film und Fernsehen auf, etwa in einer „Tatort“-Folge oder in „Polizeiruf 110“.
Hollywood bekundete 2003 Interesse am vielseitigen Schauspieler und so spielte er neben Heath Ledger eine Nebenrolle im Fantasy-Thriller „Sin Eater“. Sein Repertoire in Deutschland reicht von der Literaturverfilmung „Kanak Attack“ (2000) über Kinder- und Jugendfilme wie „Die Wilden Hühner und die Liebe“ (2007) bis hin zum erfolgreichen „Babylon Berlin“ aus dem Jahr 2017, wo er in Staffel 3 eine durchgehende Rolle übernahm. Erneut international arbeitete Fürmann im Thriller „Survivor“ (2015), wo Milla Jovovich und Pierce Brosnan die Hauptrollen übernahmen.
Benno Fürmann ist auch als Synchronsprecher tätig, unter anderem für Brad Pitt oder Antonio Banderas. Zu seinen zahlreichen Preisen zählen der Adolf-Grimme-Preis oder der DIVA-Award als Schauspieler des Jahres (2008). Für die Titelrolle in der „Bubi Scholz Story“, die er Anfang der Neunziger mit Roland Suso Richter drehte, bekam er den Deutschen Fernsehpreis. Der Vater einer Tochter lebt in Berlin-Prenzlauer Berg.