Der freie Ritter Götz von Berlichingen will nur für Gott und seinen Kaiser kämpfen. Das bringt ihm eine Fehde mit dem Bischof von Bamberg ein, dem auch sein einstiger Freund Adalbert von Weislingen dient. Kurzerhand lässt Berlichingen diesen auf seine Burg entführen. An alte Freundschaft erinnert, wechselt Weislingen die Seiten und verlobt sich mit Berlichingens Schwester Maria. Er schwört Götz den Treueeid und darf als freier Mann auf sein Schloss zurückkehren. Doch dafür nimmt er einen Umweg über Bamberg, wo ihn der Bischof und dessen Nichte Adelheid, die schöne Gräfin von Walldorf, gleichermaßen umgarnen. Sie nennt Weislingen "Kumpan eines Räubers" und überzeugt ihn, sich von seinem alten Freund los zu sagen. Adelheid selbst ist der verlockende Lohn. Die beiden heiraten und Weislingen beeilt sich, beim Kaiser gegen Berlichingen und dessen Freund, den Ritter Hans von Selbitz, Stimmung zu machen. Die Kunde dieses Verrats dringt schließlich auch zu Berlichingen, sein Freund Franz von Sickingen, Ritter wie er, eilt ihm zu Hilfe. Er kann Maria, die noch um Weislingen trauert, ihm aber schon lange gefällt, für sich gewinnen. Kurz darauf werden Götz und sein Freund von Selbitz vom Kaiser aufgrund von Weislingens Verleumdungen zu "Feinden des Reiches" erklärt und eine tausend Mann starke Armee rückt auf die Burg vor und belagert sie ...
Regisseur Wolfgang Liebeneiner (1905-1987), der sich in den Sechzigerjahren mit Werken wie "Die Schatzinsel" und "Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer" den Ruf eines Meisters des deutschen Weihnachts-Vierteilers erwarb, zuvor allerdings auch den üblen NS-Propagandafilm "Bismarck" in Szene setzte, inszenierte diesen Historienfilm um den berühmten Reichsritter von Berlichingen (1480-1562) nach dem Sturm-und-Drang-Schauspiel von Johann Wolfgang Goethe. 1773 erschienen und 1774 erstmals aufgeführt, sorgte vor allem das Götz-Zitat "Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken!" für Furore und wird in seiner Kurzform noch heute bei verschiedesten Gelegenheiten in ähnlicher Form gebraucht. Mit "Der Seewolf" Raimund Harmstorf in der Hauptrolle und "Angélique" Michèle Mercier durchaus prominent besetzt, erreicht Liebeneiners letzter Kinofilm allerdings nur die Qualität einer werktreuen, jedoch nur durchschnittlichen TV-Produktion.
Foto: MDR/Movieman