Bayern, Mitte der Siebzigerjahre: Die junge Resa (Rosalie Thomass, Foto mit David Rott) kommt aus ihrer dörflichen Heimat nach München, um Jura zu studieren. Schon nach kurzer Zeit verliebt sie sich in den linksradikalen Zellenführer Oskar, der allerdings seinen politischen Aktivitäten einen höheren Stellenwert beimisst als der Liebe zu Resa. 30 Jahre später stoßen beide, die kurze Zeit als Paar zusammenlebten - bis Oscar verschwand, wieder aufeinander. Resa ist mittlerweile eine engagierte Anwältin für den Umweltschutz, Oskar ein eloquenter Vertreter der Industrie. Beide merken, dass ihre gegenseitige Zuneigung so stark wie einst ist ...
Regisseur und Grimme-Preisträger Michael Gutmann ("Nur für eine Nacht"), der selbst auch ein hervorragender Drehbuchautor ist - man denke nur an Werke wie "Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki", "Krabat" oder "Crazy" - inszenierte dieses gut besetzte und gespielte Beziehungsdrama nach der Vorlage von Autorin Ruth Toma ("Liesl Karlstadt und Karl Valentin", "Kebab Connection", "Solino"), die aus dem bayerischen Bad Kötzting stammt. Zunächst lässt Gutmann die wilden Siebziger wieder aufleben, in dem sich seine beiden Protagonisten erstmals über den Weg laufen. Hier stehten nicht die große Politik oder die gesellschaftlichen Umbrüche im Vordergrund, sondern der Regisseur richtet seinen Fokus beinahe ausschließlich auf das aufkeimende Liebesglück. Beide Figuren werden volltrefflich verkörpert, die junge Münchnerin Rosalie Thomass ("Totentanz", "Einer bleibt sitzen", "Leo") gibt die junge Resa, David Rott ist der ein wenig an den jungen Catwiesel erinnernde Oscar. Ebenso überzeugend agieren Barbara Auer und August Zirner, die Jahrzehnte später erkennen, was aus ihren Lebensplänen geworden ist.