Filmproduzent Jan Harlan ist der Schwager von Stanley Kubrick und war seit "Uhrwerk Orange" (1970) als ausführender Produzent für Kubrick tätig. Über seine Schwester, Kubricks Ehefrau, kam er so auch an die Privatbilder. Harlan zeigt unveröffentlichte Amateuraufnahmen aus dem Privatarchiv des öffentlichkeitsscheuen und zurückgezogen lebenden Regisseurs, der in seinem Leben nur äußerst selten Interviews gab. Eine kleine Sensation sind die von Kubricks Vater auf 16 Millimeter gedrehten Filmaufnahmen, die den zehnjährigen Stanley beim Tanzen zeigen. Ein witziges Dossier, in dem Kubrick seinen Familienmitgliedern Anweisungen gab, wie ein Streit zwischen seinen zwei Lieblingskatzen zu schlichten sei, geben Einblicke in das Denken des Perfektionisten, der selbst sein Privatleben wie ein Schachspiel durchdachte. Kein geringerer als Tom Cruise begleitet als Conferencier und Offsprecher den Zuschauer durch diese überaus gekonnt zusammengestellte Mischung aus Nachruf und filmischer Biografie. Die Filmografie Kubricks wird fachkundig kommentiert von Regiekollegen, Autoren und Komponisten. Bislang unveröffentlichte Archivaufnahmen von den Dreharbeiten sowie interessante Statements von prominenten Regiekollegen wie Steven Spielberg, Woody Allen und Martin Scorsese geben faszinierende Einblicke in die einzelnen Etappen der künstlerischen Entwicklung dieses visionären Filmemachers, der sich neben Chaplin, Welles, Lubitsch, Huston und Altman in die Ehrengalerie derjenigen einreiht, die nie einen Oscar erhielten. Prominente Darsteller wie Malcolm McDowell ("Uhrwerk Orange") und Jack Nicholson ("Shining") erklären, warum die Zusammenarbeit mit Kubrick zu den wichtigsten - aber auch schwierigsten - Ereignissen ihres Lebens zählte. Der Zuschauer erhält auch erstmals Einblicke in unrealisierte Projekte wie die "Aryan Papers", ein Film über den Holocaust, den Kubrick verwarf, weil Steven Spielberg kurz zuvor mit den Dreharbeiten zu "Schindlers Liste" begann.